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Poker Bluff - Bluff beim Pokern
© Photographer: Elina Manninen | Agency: Dreamstime.com
Beim Poker befindet man sich in der Regel in einem Wettstreit mit klugen Köpfen. Man hat niemanden der einem hilft oder hinter einem
steht und Ratschläge verteilt. Man ist am Tisch auf sich allein gestellt und muss immer einen kühlen Kopf bewahren. Dabei muss man
versuchen genau das Gegenteil bei seinen Gegnern zu bewirken. Sie sollen verwirrt werden durch die eigene Spielweise, nicht fähig den
nächsten Schritt von einem selbst voraus zu sehen. Dabei spielt der Bluff beim Pokern eine sehr ernst zu nehmende Rolle.
Während Anfänger sich nur auf die eigenen Karten konzentrieren und versuchen so wenig wie möglich von ihrer Bankroll zu verlieren,
spielt der Profi auf verschiedenen Ebenen gleichzeitig. Er beachtet nicht nur seine eigene Hand, sondern versucht seinen Gegnern
falsche Signale zu senden, damit diese möglichst viel Geld in den Pot investieren. Der Bluff beim Pokern soll aber genau das Gegenteil
verursachen. Mit ihm versucht man den Pot zu sichern, obwohl man mit seinen Karten überhaupt nicht in der Lage ist den Gegner zu
schlagen! Die Bluffs beim Pokern unterscheidet man in verschiedenen Aspekten.
Der normale Bluff wird mit einer sehr hohen Wette versucht. Damit möchte man dem Gegner übertrieben schlechte Odds geben. Ein guter
Spieler weiss um seine Chancen und selbst wenn ihm der Bluff seines Mitspielers klar ist, so kann er einfach nicht mit gehen. Würde
er gegen die Odds handeln, dann wäre er nach einigen Versuchen wahrscheinlich bankrott. Der Anfänger bemerkt dies gar nicht und called
wahrscheinlich alles runter. Das kann für den Bluffer dann sehr schlecht enden.
Beim Semi-Bluff sieht die Hand gar nicht mal so schlecht aus. Der Bluffer hat in diesem Fall eine Hand, meistens auf dem Flop, die sich
mit den zwei folgenden Karten noch verbessern kann. In Voraussicht das er noch die Nuts bekommen könnte, wettet er hoch rein, damit
andere Spieler entweder folden oder mitgehen, weil sie in diesem Moment noch die bessere Hand besitzen. Trifft der Bluffer dann seine
Nuts, dann räumt er kräftig ab.
Der sogenannte Post-Oak-Bluff setzt genau am anderen Ende des Wettverhaltens an. Man versucht dabei mit niedrigen Wetten den Gegner zum
Mitgehen zu animieren. Der Bluffer signalisiert damit Schwäche, ähnlich wie beim Check-Raise. Wenn sein Mitspieler darauf rein fällt,
dann sammelt sich Dollar um Dollar im Pot und man kassiert ab. Würde man seiner Handstärke gerecht wetten, dann würde der Gegner womöglich
den Braten riechen und sofort seine Karten folden.
Der Zeitpunkt eines Bluffs beim Pokern ist sehr entscheidend. Während man vor oder auf dem Flop noch gute Chancen hat den Pot vorzeitig
zu gewinnen, wird es auf dem Turn und River erheblich schwerer zu bluffen. Das liegt daran, dass alle Spieler die bis hier hin mit gegangen
sind, schon eine Menge Geld investiert haben und sich schwerer von ihrer Hand lösen können, wenn das Board einfach keine Gefahr signalisiert.
Ob ein Bluff dann schlussendlich durchkommt oder aufgedeckt wird, liegt vor allem an dem bisherigen Spielverhalten des Bluffers. War er zuvor
eher passiv bzw. tight, dann bekommen seine Gegner es meist mit der Angst zu tun, wenn dieser mit hohen Wetten beginnt. Es scheint so als würde
er seine bisherigen Verluste wieder wett machen wollen und das auf einen Schlag. Das flösst seinen Gegnern Respekt ein. Benutzt man dagegen den
Bluff zu häufig, zweifeln die Gegner an seinem Spielverhalten. Wer schon einige tausend Hände gespielt hat, der weiss einfach, dass man nicht so
oft eine gute Hand erwischt. Wenn jemand alle 2 bis 3 Runden hoch wettet, dann muss etwas faul sein. Doch Vorsicht ist geboten, zwischen den
Bluffs beim Pokern können sich auch immer wieder gute Hände verstecken.
Doch was soll man tun, wenn man auf einen Gegner trifft, der mit Bluffs sehr häufig Gewinne erzielt, weil alle anderen Spieler zu viel Respekt
vor ihm haben? Nun jede Strategie beim Pokern hat ihre Schwachstelle. Gewöhnt sich der Bluffer zu sehr an seine Spielweise, dann verkennt er
meistens die Situationen in denen er den Nuts gegenüber steht und sein Gegner nicht aus der Hand zu drängen ist! Wenn man den Bluffer wirklich
schlagen möchte, braucht man viel Selbstvertrauen, weil man sich mit dem Unbekannten anlegt, dann muss man anders denken. Sobald man dem Bluffer
Schwäche signalisiert, wird dieser wieder von seinem Recht zu wetten Gebrauch machen. Wenn man ihn nun in dem Glauben lässt eine schwache Hand zu
haben und in Wirklichkeit eine starke Hand hat, wenn nicht sogar die Nuts, dann kann man ihn aufs Glatteis führen. Dafür sind Check-Raises nötig
oder man lässt ihn einfach bezahlen und called ihn herunter. Nutzt man Letzteres, dann kommt es oft zum Showdown und der Bluffer wird auch für
alle anderen Mitspieler aufgedeckt. Bald schon verlieren die Spieler den Respekt vor ihm und das Spielverhalten am Tisch nimmt wieder andere
Züge an.
Der Bluff spielt beim Pokern also eine sehr grosse Rolle. Entweder man benutzt ihn selbst und stopft sich die Taschen mit Geld voll bevor es zum
Showdown kommt oder man sitzt einem Bluffer gegenüber und muss ihn wiederum überlisten, damit er einen nicht ausnimmt.
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